ein kleiner blog oder tagebuch für meinen Sohn

Heute ist der 31.8.2023. in ein paar Tagen bist du drei Monate alt. 🙂
Die letzten Wochen seit deiner Geburt ist mein Leben ziemlich auf links von dir gedreht worden. Und so sitze ich auch jetzt um 1:14 Uhr am Rechner und beginne dieses Blog. Ich hoffe ich finde immer wieder Zeit für ein paar Zeilen an Dich. Denn genau so werde ich das hier machen, in der Briefform.. wenn man so will. Und ebenfalls werde ich die Texte kaum oder wenig korrigieren sonder sie einfach runterschreiben.
Irgendwann wird der Tag kommen, dass du lesen kannst und vielleicht lesen wir es dann gemeinsam durch und erinnern uns… und schon werde ich sentimental und habe feuchte Augen bei diesem Gedanken…….

Was steht also in dem heutiegn ersten Brief an dich..?..

Mein lieber Sohn,
du bist jetzt fast 12 Wochen bei uns. Und jeder Tag mit Dir stellt Deine Mutter und mich vor neue Herausforderungen. Manchmal kennen wir schon eine Lösung manchmal müssen wir uns die Lösung auch hart erarbeiten. Aber jeder Tag mit dir bisher war einfach toll.
Da ich Elternzeit habe, kann ich mich viel um Dich kümmern. Ich sage mir nach so einem doch anstrengenden Abend wie heute (denn du hattest viel geschrien, ob wegen Blähungen oder weil du nicht einschlafen wolltest ider kannst wissen wir nicht) frage ich mich wie das eigentlich andere Eltern schaffen. Wenn beide Arbeiten ist das echt krass. Deine Mutter und ich glauebn, dass wir eine sehr gute Entscheidung mit unserer aktuellen Betreuungsaufteilung getroffen haben. Zumindest ist deine Neugier so groß, dass wir es kaum allein hinbekommen würden.
So für heute soll es das erst einmal gewesen sein. Ich werde dich jetzt aus der Federwiege nehmen udn dich zu uns in Schalfzimmer bringen. Dort gibt es dann dein eigenes Bettchen und du kannst alleine aber doch bei uns süß weiter träumen.
Viele Küsse, deine Papa

Mit der Speedtriple an den Gardasee

Endlich war es soweit. Den Motorradführerschein frisch in der Tasche. Die Triumph Speedtriple neu gekauft und gerade eingefahren. Es konnte auf die erste große Tour gehen.
Nachdem ich das Frühjahr und den Sommer rund um Ingolstadt die Straßen erkundet hatte, sollte es endlich auf Kurvenjagd in die Alpen gehen. Im Nachhinein war es vielleicht zu früh. Meine gesammelte Fahrpraxis war, im Nachhinein betrachtet, nicht wirklich ausreichend. Aber alles der Reihe nach.

Ich wollte mit einem Freund über die Alpen bis an den Gardasee und wieder zurück fahren. Was die Dauer, die Route oder Unterkünfte anging, waren wir gleichermaßen planlos wie optimistisch. Es würde schon was finden.
So starteten wir sehr früh in Ingolstadt und fuhren über die Autobahn A9 Richtung Süden. Nach den ersten schnellen Kilometern machten wir in Garmisch die erste Pause. Mein Motorrad hatte seine ersten Kampfspuren seines jungen Lebens erhalten. Meine Blinklichter am Heck waren angeschmolzen. Durch meinen individuellen Heckumbau befanden sich die Blinklichter zu nah am Auspuff. Die Abgase ließen das Plastik schmelzen. Da sie aber noch einigermaßen verlässlich funktionierten war es kein Grund zum Abbruch der Tour.
Die Fahrt über den Fernpaß, ins Ötztal und über das Timmelsjoch zeigten mir dann erstmals meine fahrerischen Grenzen auf. Welche Pässe wir danach fuhren kann ich gar nicht mehr sagen. Die Kurven verlangten meine volle Aufmerksamkeit.
Spät Abends kamen wir am Gardasee an. Fanden nach einigem Suchen ein freies Zimmer in Riva, direkt an der Hafenpromenade und ließen den Tag bei Wein und Pizza ausklingen.
Der nächste Tag bestand wieder aus sehr vielen Pässen. Wir fuhren verschiedenste Straßen und Täler bergauf und bergab. Am Ende war ich so erschöpft, dass wir am späten Nachmittag bei Lienz eine Pension ansteuerten und den Tag erschöpft aber lächelnd beendeten.
Am letzten Tag sollte es von mir aus unbedingt noch die Großglockner-Hochalpenstraße sein. Leider muss ich sagen, dass wir an der Mautstation kehrt machten. Ich konnte meinen Freund nicht überzeugen die Gebühren zu zahlen. Ich denke es ging ihm weniger um das Geld als um das Prinzip. Zugebener Maßen war die Gebühr für Motorräder in einem sehr ungünstigen Verhältnis, wenn man sie mit den Auto-Gebühren verglich. Wir fuhren daraufhin wieder zurück und via Tauerntunnel zurück nach Deutschland. Aber auch diese Umwege machten uns genug Spaß und das Grinsen unter dem Helm war fast ein Dauerzustand.
Hinter Landshut mussten wir nun wegen mir einen Zwangsstop einlegen. Ich machte zu viele Fahrfehler und brauchte dringend eine längere Pause. Ein zweites Mal wurden mir die Grenzen meines Könnens deutlich gezeigt. Nach der Pause war ich soweit fit, dass wir letzten Kilometer angehen konnten.

Wenn ich heute zurück denke, dann war sowohl das Motorrad als auch ich noch nicht reif für die Tour.
Wir fuhren zum Beispiel mit Rucksäcken, was dem Rücken nicht wirklich gut tut.
Und wenn ich heute hinter so manchen Motorradfahrer im Altmühltal hinter her fahre, sehe wie wenig Erfahrung oder schlechte Kurventechnik vorhanden ist, muss ich meinen Freund bewundern. Ich denke er ist auf der Tour ebenfalls mehrere Tode gestorben als er mir hinter her fuhr.