Mein Kommentar zur Sendung „ZDFzeit – Nicht alles war schlecht“

Gerade ist im ZDF „ZDFzeit – Nicht alles war schlecht“ zu Ende gegangen, Teil 1/2.

Liegt es nun an 25 Jahre Mauerfall oder verändert sich tatsächlich die Sicht auf unsere (meine) Vergangenheit?
Noch weiss ich nicht, ob es eine Art Sensibilisierung meinerseits ist, oder sich unsere Gesellschaft nach 25 Jahren nach dem Mauerfall mit dem „kleineren Deutschland“ ernsthafter auseinander setzt. Jedenfalls fühlt es sich gut an, wenn darüber zumindest gesprochen wird; ich fühle mich persönlich durch die heutige Gesellschaft ernster genommen…

Als „Betroffenen“ fällt es mir schwer objektiv zu sein. Geboren in der DDR, aufgewachsen in einem sozialistischem Staat kurz vor der Pleite, Teenagerjahre ohne „Ordnung und Orientierung“ in den 90ern bis hin zum heutigen Leben in einer meiner Meinung nach erfolgreichsten Regionen Deutschlands.
Aber trotzdem möchte ich hier meinen Senf zu der obigen Sendung abgeben.

Ich bin mir sicher, dass nicht alles was dort gezeigt wurde „typisch DDR“ war. Einiges war bestimmt auch „typisch 70er oder 80er“. z.B. Dauerwellen waren kein ausschließliches DDR-Phänomen, und Bier in den Haaren ist ein altes Punkrezept und das haben bestimmt auch westdeutsche Jugendliche gemacht.
Sicherlich gab es DDR-Geflogenheiten. Aber die gab es in der BRD doch sicher auch, oder?Mir diese zweite Seite der Medallie zu kurz. Beispielweise könnte man genauso gut erwähnen, dass bayrische Lehrer ihre Schüler bis 1983 schlagen durften. (Mir sind sogar persönlich Fälle bekannt wo auch noch nach 83 geschlagen wurde) Oder dass es auch Mißhandlungen von tausenden Kindern durch die katholische Kirche gab. Und jetzt hoffe ich, dass das im Gegensatz zur DDR nicht planmäßig war…? Wobei die Anzahl der bisher bekannt gewordenen Opfer auf ein System schließen läßt. Ansonsten hat die Katholische Kirsche ein noch viel größeres System, denn dann scheint sie Pädophile ja magisch anzuziehen und gehört schon allein aus diesem Sachverhalt heraus verboten.
Bei Thema Doping oder den Hinweis dass bis in die 70er Jahren die Frau in der BRD ihren Mann um Erlaubnis fragen mußten um eine Arbeit anzunehmen wurde widerrum erwähnt.

Keine Angst, ich möchte die DDR nicht schön reden, aber ich kann eben auch nicht ganz unbelastet über das Thema schreiben.
Mir wäre daran gelegen wenn sich die Deutschen aus der alten BRD sich ganuso viel für die Menschen, deren Geschichte und Lebensläufe und -umstände interessieren würden wie die damals die DDRler für sie.

… und wer weiß, vielleicht habe ich damit den Ein oder Anderen angeregt, aktiv das Land und die Menschen dort kennen zu lernen.

Hier noch der Link zu Sendung: http://zeit.zdf.de/

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