Was soll das mit „GroKo“

Gespannt habe ich auf das Unwort des Jahres 2013 der GfdS gewartet. Und dann das: GroKo!!!!

Geht jetzt auch der Jury langsam die Intellegenz abhanden? Wo sind die Worte wie „Herdprämie“ oder „Rentnerschwemme“! Ich seh schon, der RTL2-Virus greift weiter um sich.
Wie wäre es mit „selfy“ oder „Häschtäk“ gewesen? Das sind wahre Unwörter!!!

Besonders das Zweite habe ich gefressen… „HÄSCHTÄK“ … Die Krönung für mich war aber nicht die Twitter-Schalcht zwischen Boris und Oliver Pocher, was diesem Unwort zu ungeahnten Höhenflügen erst verholfen hat…. Die Krönung sind die hippen TV Sender á la RTL 1 bis XY die in ihren „wirklich untimativen Chartshow“ oder „nur das Allerbeste aus diesem Jahr“ dieses unansehliche Wort von C,D bis Z Prominenten zietieren lassen. Oder machen die das freiwillig?

Mein Unwort des Jahres ist „HÄSCHTÄK“  -als richtigerweise heißt es ja „hashtag“, aber wir sind ja hier in Deutschland— 😉

Christkindlmärkte werden zur Eventmeile

heute habe ich einen Link zu einem Video aus der letzten „quer“-Sendung.
… Als Fazit könnte ich fast resümieren: damit greift sich die Simplify-Welle á la RTL2 das nächste Opfer…
Dumm nur, dass ich mittlerweile auch gern zur Feuerzangenbowle auf den Märkten vorbei schaue. Aber müssen denn gleich ganze Reisebusse aus Südeuropa angekarrt werden?

hier das Video: http://br.de/s/wvIQWQ

Der Mythos vom „Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps“

Ich halte dieses Sprichwort auf Menschen und ihr Verhalten angwendet für Blödsinn.
Warum?
Der Mensch ist nicht was er isst, ( 😉 ) sondern ist was er macht. Von seinen Handlungen und deren Folgen, vor allem für einen selber, läßt sich meiner Meinung nach gut auf den Charakter schliessen.

Beispiel ich:
Wie berichtet halte ich auch an roten Ampeln mitten in der Nacht, auch wenn da kein Mensch und breit zu sehen ist (und auch keine Blitzerampel). Für einige ein total bescheuerstes Verhalten. Für mich einfach nur die Befolgung einer Regel.
Wird mir eine Regel genannt, mir der Hintergrund erklärt und ich habe es verstanden, dann halte ich mich auch daran. Dann spielt die Zeit und der Ort oder mit wem ich unterwegs bin keine Rolle. Es ist eben so. Und dass ich nachts an einer roten Ampel stehe und nix passiert….ist mir egal.
So ein Verhalten hat mir zunächst den Ruf eingebracht genau zu sein. Das stimmt wohl. Interessant wird es nun wenn ich angeblich ungenau bin. Dann liegt dass meist daran, dass ich die Regel nicht verstanden habe, weil sie mir nicht genügend erklärt wurde. Oder ich habe einen Fehler gemacht und man muss mich darauf hinweisen. Dann seh ich das ein und entschuldige mich für meine Ungenauigkeit.
Dadurch bin ich eigentlich ein ganz umgänglicher Mensch geworden, der vielleicht etwas genauer als andere ist, mit dem man aber auch über Fehler sprechen kann.
Ich bin also z.B. in der Arbeit genauso wie in meiner Freizeit: genau. Wenn ich das nicht wäre müsste ich eine Menge Energie aufbringen um mich in der Arbeit oder im Privaten zu jeweils anders verhalten oder zu reagieren. Das ist dann nicht nur für mich echte Energieverschwendung sondern für mein Gegenüber auf Dauer auch Sch***. Denn in der Arbeit reagiere und agiere ich so, und privat ganz anders…. für mich keine tolle Vorstellung!!!

Leider erleb ich es immer seltener, dass meine Mitmensche das verstehen, oder besser noch, sich demnach verhalten….

Wenn mir also wieder einer mit diesem Spruch kommt…. Na ihr kennt ja meine Meinung!

Der Mensch ist für mich was er macht. Egal ob im Privatem oder auf Arbeit.

3te Generation Ostdeutschland

Eines meiner Lieblingsthemen: Beschäftigung mit der eigenen Identität und was ich daraus machen kann.
Heute habe ich einen interessanten Beitrag auf Radio eins gehört.
Es war das Gespräch mit Adriana Lettrari, die Mitbegründerin des Netzwerks „3te Generation Ostdeutschland“.
siehe http://www.dritte-generation-ost.de
Den Beitrag gibt es auch hier zum Nachhören http://url9.de/PTA

Unter anderem sprach sie davon, dass diese Generation ihren Lebenslauf teilweise als Handicap erleben, sie doch aber eher „multikompetent“ wären. Daneben erleben sie die eigentlich nicht mehr eixistierende Trennung Deutschland noch immer, sei es bei den Eltern, den alten oder auch neuen Freunden. Es geht weiter um den Abbau von Vorurteilen auf allen Seiten und in den Köpfen. …
Der schönste Satz für mich aber war: „Wie kann es sein, dass aus eins plus eins nicht drei geworden ist?“ Dem kann ich nur zustimmen …

Viel Spass beim Nachhören

kleine Studie von mir zur Selbstvermarktung in Facebook

Weil ich es gerade schon mit Facebook hatte (siehe „Profilbilder – und was sie mir sagen“)….

Was sind das eigentlich für Leute bei Facebook, die so Statements abgeben wie: „Los gehts…!“ Repost von einem Freund: „was geht los?“ Folgepost vom ersten: „sag ich nicht :D“ …. Haben die einen an der Klatsche?
Nächstes Beispiel:
Tag 1: Herr Y. hat einen Link geteilt „Zu viel Überstunden machen doof und krank! Studie von der zeit“
Tag 2 9 Uhr : Herr Y.: besucht mich auf der Messe XY!
Tag 2 15 Uhr: Herr Y.: geiler Vortrag von Herr sowieso..
Tag 2 18 Uhr: Herr Y.: bin am Buffetfressen, mein Chef ist auch dabei, tolle Truppe…
Tag 2 22 Uhr: Herr Y.: ole ole bestes Geschäft aller Zeit abgeschlossen. Jetzt kann gefeiert werden!
Tag 3 8 Uhr: Herr Y.: danke an die Kollegen, ihr seid soo cool, war geil gestern…
Tag 4 21:45 Uhr: Herr Y.: hat ein Bild hinzugefügt (darauf zu sehen Videoschalte zu irgendeiner Vortragsreihe)
Tag 4 21:50 Uhr: Kommentar vom Freund: Was machst Du denn da und wo…? geh mal lieber nach Hause…
Tag 4 21:55 Uhr: Antwort: nee, ist doch super
Tag 4 22:00 Uhr: Antwort vom Freund: merkst du noch was? ich bin nicht mehr da…
Tag 4 22:05 Uhr: Antwort Herr Y.: merkst Du was…

…und so könnte ich einige Facebook-user zitieren, die für mich echt einen an der Klatsche haben.
Nicht dass sie grad jeden Stuhlgang kommentieren…

Was bedarf es eigentlich um so was selbst zu erkennen? Lesen bildet!
Glaube diese Menschen, dass der Rest seiner sogenannten „Freunde“ bei FB doof ist?

Selbst Herr Zuckerberg hat die Timeline einmal dargestellt als die Möglichkeit seiner „Selbstdarstellung“ Raum zu geben.. (oder so ähnlich).

Na ich seh mal zu, dass wenn ich schon meine Spuren bei FB hinterlasse, es wenigstens Spuren sind, die ein „normales“ Bild von mir zeichnen. Also ein kleiner roter Faden sollte erkennbar sein, oder nicht?
(Vielleicht ist es aber auch genau das was mir diese Menschen sagen wollen: Ich krieg mein Leben nicht in den Griff und was ich gestern gesagt habe interessiert kümmert mich heute noch weniger… Aber Hauptsache ich hab was gesagt. — Schade ist nur dass es davon immer zu geben scheint und damit die neuen sozialen Medien verstopfen…)

Profilbilder – und was sie mir sagen

Fast jeder hat irgendwo im Netz ein Profilbild von sich hinterlegt. Und fast jeder von uns ist auch ein Voyeur und will Profilbilder von anderen sehen.
Ob das gut oder schlecht ist und wie sich das mit den Bildrechten verhält will ich aber jetzt nicht thematisieren. …

Ich finde die Auswahl der mancher Bilder an sich, aber noch besser deren Bildausschnitte die dann angezeigt werden, komisch.
Ich meine zum Beispiel bei Facebook. Da stellt man ein Bild von sich ein. Beim Einstellen oder Hochladen der Bilder sehen die dann noch ganz passabel aus. Nur das ist dann auch das Bild, dass neben meinen Kommentaren oder Statusmeldungen stark verkleinert auftaucht. Es gibt immer noch Leute (nach gefühlten Jahrzenten Facebook und XING), die „Ganzköperportraits“ einstellen. ..!!! Die brauchen eigentlich gar kein Bild von sich hochladen. Kommt aufs Gleiche raus.
Was sagt mir das nun? Entweder, es sind echte Deppen mit deutlichem Mangel an „Einfühlungsvermögen“ (also der Kompetenz sich in die Lage anderer zu versetzten; das kommt evolutionär gesehen gleich nach der Selbsterkenntnis mit ca. 3 Jahren) oder, wenn es tatsächlich gewollte unkenntliche Profilbilder sind, „Oberlehrer“ dessen Botschaft ich nicht verstehe…

Was ist mir jetzt lieber? Entweder ich habe es mit lauter Idioten bei Facebook zu tun, die es echt nicht merken oder ich bin zu blöd die Botschaft oder Lehre aus Profilbildern zu ziehen.. Beides macht mir Angst 😉

Damit der Apel an alle: Schaut euch eure Profilbilder an!
Ihr guckt doch auch in den Spiegel wenn ihr das Haus verlasst und zur Arbeit geht, oder?

„Die Profis“ und „Wissen macht Ah!“ – Wo bleibt das Wissen-TV in Deutschland?

Ich habe bereits von meiner Lieblingsradiosendung „Die Profis“ am Samstagmorgen auf Radio Eins geschwärmt. Und eben habe ich das nächste Format entdeckt, „TM Wissen“ auf Servus TV, dass zu meiner Lieblingsfernsehsendung aufsteigen könnte. Hier geht es auch um Wissen, Denken und Spass.
Auch wenn ich Werbung, und vor allem RedBull nicht sonderlich leiden mag, so muss ich sagen, Herr Mateschitz schafft es mich mit diesem Sender immer mehr zu begeistern. Solche Reportagen und Themen in „TM Wissen“ kenn ich bisher nur von öffentlich rechtlichen Sender gaaaanz weit hinten in meiner Programmliste, z.B. Phoenix, BRalpha oder ZDFinfo.
Leider schaffen es die Hauptsender bei uns maximal zu Formaten wie „Galilelo“. Diese Sendung ist aber nach den ersten drei Folgen 1998 leider ziemlich den Versprechungen hinterher gelaufen. Jedes Mal, wenn es interessant wurde, war der Beitrag auch schon vorbei. Und mittlerweile sind noch nicht einmal die Fragestellungen oder Tehmen eine Herausfordeung für den mittelmäßig gebildeten Zuseher. Schade. Dann bleiben in Deutschland nur noch Sendungen wie „Die Sendung mit der Maus“, „Wissen macht Ah!“ oder die 3 Minuten kurz vor der Tagesschau, „Wissen vor acht“.
Wenn das so weiter geht, brauchen wir uns zu wundern wenn die Österreicher uns demnächst ein- und überholen.
Halt, Moment mal….wir haben ja noch „Kopfball“ vom WDR. Die letzte Folge gibt es jetzt gleich für mich in der ARD-Mediathek…. Rundfunkgebühren sind doch für was gut.

Damit einen guten Start in die Woche und bleibt „Hungrig nach Bildung“, um das diesjährige Motto des katholischen Hilfswerk Adveniat zu zitieren

meine gefährliches Halbwissen

Samstag von 9 bis 12, Radio eins (nur für Erwachsene) „Die Profis“; eine meiner wichtigsten Quellen für mein gefährliches Halbwissen.

… ‚Oh, das ist schwierig. Das kann doch nicht gut gehen. Damit kannst Du doch keinen Blumentopf gewinnen, sondern nur anecken oder dich lächerlich machen!‘
Nein, dass muss nicht sein. Oder besser ich habe nicht das Gefühl, dass das bei mir so ist…
Ich habe zwei einfache Tipps, wie ich mit „gefährliche Halbwissen“ Spass habe ohne gleich als vollkommener Idiot da zustehen. Sei es bei einem Bier mit Freunden oder auch auf der Arbeit am Mittagstisch mit Kolleginnen und Kollegen.

Tipp 1: Zugeben, dass es gefährliches Halbwissen ist!
Meist entfallen mir die genauen Quellen wo ich das Wissen her habe oder Details wie Namen von Wissenschaftlern die die Studien veröffentlicht haben. Aber das stört mich nicht, denn ich erhebe erst gar keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn mein Gegenüber weiss, dass ich es nicht genau weiss, hat er damit meist auch kein Problem wenn es nicht ganz so genau ist. Es geht ihm ja nicht um einen wissenschaftlichen Disput, sondern wie mir, nur um eine interessantes oder lustiges Unterhaltung.

Tipp 2: Gefährliches Halbwissen nicht in ernsten Situationen oder Diskussionen anwenden!
Das war früher mein Problem. Ich habe auch mein Halbwissen in wichtigen Diskussionen eingesetzt. Das kann schnell ins Auge gehen. Sollte ich es dennoch machen, habe ich nur zwei Möglichkeiten um die Situation zu retten.
Schnell das Gesagte belegen. Da hilft vielleicht die Email, das Google-Suchergebnis oder der Wikipedia-Eintrag zur Bestätigung. Denn wenn die „Bestätigung“ zu spät kommt, bleibt der Makel des „Halbwissenden“ an mir haften und trägt nicht gerade zur Stärkung meiner Postion bei.
Oder Zweitens, ich nehme sofort und unmissverständlich das Gesagte zurück. Lieber gestehe ich den Fehler ein, als dass ich darauf  hoffe, dass die anderen es nicht bemerkne oder vielleicht vergessen. Das geht nie gut aus.

Wenn ich also diese beiden Tipps beachte, macht es mir richtig Spass mit „gefährlichem Halbwissen zu glänzen“.
In der Regel steigen andere mit in die Diskussion ein, widerlegen meine Thesen, spinnen sie weiter, bestätigen sie, weil sie sie auch mal sowas oder ähnliches gehört haben….Und da beginnt der Spass oder das Interessante….

Ich nenne diese Gespräche gern Donnerstagabendgespräch. 😀 Und zwar habe ich einen Kollegen mit dem es manchmal Donnerstagabends zu super interessanten Gesprächen kommt. (Freitags ist er meist schon auf dem Heimweg, und deshalb ist der Donnerstag sozusagen sein (und dann auch mein) Einstieg ins Wochenende. Wir haben dann so lustige Thesen wie „Bilder sind undemokratisch“ -tolle These!!!! – und er ist darauf gestossen weil wie über das Lernen mit sogenannten neuen Medien und unseren Benefit gesprochen haben. …

Jetzt noch die Auflösung meines letzten Donnerstagsabendgespräch vom Freitag-Mittagstisch:
Bruce Willis in Surrogates – Mein zweites Ich …. sehr empfehlenswert 😀

Ein schönes Restwochenende

„Authentisch“ hat bei mir Vorfahrt

Es gibt Dinge, die liebe ich!
Keine Angst, jetzt kommt kein Geständis an meine Große Liebe oder so was. Da wäre mir ein Blog zu profan.
Ich meine Dinge, echte Sachen, zum anfassen und berühren. Objekte die etwas „sagen“ oder ausdrücken.
Sie sagen: „So bin ich! Das ist mein Lebensstil! Hier gehöre ich hin! „

Ein Beispiel:
Viele heutige Produkte lassen sich besser verkaufen, wenn man ein „Erlebnis“ oder ein Image mit erwerben kann.
Tolles Beispiel: iPhone oder besser noch die ganze Warenwelt von Apple. Steve Jobs hat bekanntlich, nachdem man ihn wieder nach seinem Rauswurf zu Apple zurück geholt hat, eine regelrechte Revolution geschafft. Er hat nicht unbedingt neue innovative Produkte erfunden, sondern lediglich herkömmliche Produkte ein Image verpasst. Als der erste iMac auf den Markt kam, war das kein wirklich neuer Quantensprung in der Technologie des Computers, sondern ein Quantensprung im Marketing. Und jedes folgende Apple-Produkt folgte dem Schema.
Obwohl Sony „Musik zum Mitnehmen“ in den 80ern erfunden hat (siehe Walkman), war es erst Steve Jobs, der diese Idee mit der woanders entwicklten Technologie mp3 (Ursprünge in Deutschland beim Fraunhofer-Institut) und den ersten mp3-Playern (erstmals bei Siemens, auch Deutschalnd) plus einen Musikladen Namens iTunes, der so richtig reich geworden ist wie es Sony mit dem Walkman wohl nie gelungen war.
Das Neue war nicht das Produkt iPod als solcher. Das Neue war die Art bestehende Technologien zu kombinieren. Dass er dann auch noch den Platz vorzuschrieb wo der Nutzer eines iPods seine Musik kauft war neu. Mit gesundem Menschenverstand war da nichts mehr zu machen. Wer würde sich schon ein Essservice kaufen wenn der Hersteller damit auch vorschreibt was man damit zu welchen Preis zu essen hat? Also ich nicht… Ich habe aber auch keinen iPod….. Und Apple schafft es erstaunlicher Weise bis heute so vorzugehen ohne dafür groß am Pranger zu stehen, eher umgedreht, sie ernten noch Applaus dafür, dass sie uns von sich abhängig machen…(Wie ein Crackdealer).
Und viele, die sich nun diese Apple-Dinge kaufen, kaufen damit auch ein colles und innovatives Image und wollen vielleicht auch sagen oder ausdrücken: „Ich bin kreativ! Ich bin auf dem neuesten Stand der Technik!…“ .

Für mich ist das nicht authentisch. Vorzugeben etwas ist neu wobei es was altes ist ws auch noch andere als erstes Erfunden haben.
Für mich ist das Verarsche.

Zurück zu meiner Vorstellung von liebenswerten Dingen.

Seit ein paar Wochen schreibe ich wieder mit Füller. Aber ich habe mir nicht so ein MontBlanc oder wie die heißen gekauft. Nein, ich habe in meinen alten Sachen meinen Füller aus der Schul- und Studienzeit heraus geholt. Er ist an sich nichts Besonderes. Pelikan… Wald- und Wiesen-Marke. Er hat damals etwas über 20 DM gekosten (wenn ich mich richtig erinnere) und war damit schon nicht mehr ganz so billig. Kindern kauft man ja sowas nicht unbedingt, vor allem wenn alle meine bisherigen Schreibgeräte starke Bissspruren aufwiesen, weil ich immer daran geknabert habe. … Also irgendwie habe ich es wohl geschafft meine Eltern von dieser Investition in mich zu überzeugen. Und alleine das macht ihn schon besonders für mich. Ich weiss auch noch, dass ich eine besonders harte Feder haben wollte, weil man damit so schöne dünne Linien ziehen konnte. Hat mir sehr gefallen … Na jedenfalls schreibt dieser wieder oder besser immer noch schön. Und es macht jeden Tag Freude damit zu schreiben.
Vielleicht hätte ich mit einem einem MontBlanc für 500€ auch Freude am Schreiben. Aber es wäre für mich nicht ehrlich oder besser authentisch. Denn ich bin nun einmal einer, der sich die Finger beim Basteln an einem alten Rad oder beim Klohputzen schmutzig macht. Meine Wäsche bügel ich auch selber; nicht weil ich es selber besser kann als eine Haushaltshilfe, sondern weil mir meine Anziehsachen zu persönlich sind als dass ich jemand Fremdes da ran lasse. Damit bin ich also eher bodenständig oder einfach gestrickt… Ein MontBlanc-Füller drückt in meinen Augen etwas anderes aus als Bodenständigkeit…. Kurzum, die Dinge die man hat, besitzt oder kauft sollten zu der eigenen Persönlichkeit passen. Und wenn das dann eben mein 20 Jahre alte Füller für 20 DM ist, dann stimmt das und das nenne ich dann authentisch.

Apple ist für mich also nicht authentisch. Sondern eher das Gegenteil, das RTLII unter den Technoligiefirmen.
Da ist ein mp3-Player von Sony, die heißen heute noch Walkman !!! 😀 , viel authentischer und ehrlicher als jeder iPod. Deshalb habe ich mir im „mp3-Player-Hipe“ lieber einen Sony Walkman gekauft als ein iPod.

Und mein Füller von Pelikan ist so ein Ding was ich liebe. … und dafür musste ichnoch nicht einmal Geld ausgeben 🙂
Noch mal Danke an meine Eltern für das schöne Schreibgerät!

Spielzeug als Grundlage unserer Zukunft

Ich versuche jeden Tag „aktiv“ zu lesen. Und aktuell lese ich Rangas Welt von Ranga Yogeshwar. Das Buch ist eigentlich nichts anderes als die Sendung mit der Maus nur ohne Fernsehen. In kurzen Texten sind Rätsel des Alltags erklärt. In dem heutigen Text ging es um Neugier von jungen Menschen, deren Freude am Sachenzerlegen und wieder Zusammenbauen. Er stellte die These auf, dass dies eine Grundlage für künftige Techniker und Ingenieure sei. Ist das so?

In seinem Text beschreibt er die immer weniger werdenden Möglichkeiten für Kinder Dinge zu zerlegen, zu erforschen und etwas Neues aus deren Einzelteilen zu erschaffen. Früher habe ich das auch gemacht. Meine größte Leidenschaft war meien Eisenbahn. Eine HO-Bahn, die ich zu Beginn mit meinem Vater begonnen habe, und an der ich später immer mehr allein werkelte. Löten, Kleben, mit Strom hantieren; es war das Größte für mich.
Wenn ich sehe was die Kinder von heute als Spiezeug haben… da wird es schwer sich vorzustellen wie sie ihren iPod oder den Laptop zerlegen nur um ihn danach neu zusammen zu bauen.
Ich habe als Kind zu Weihnachten mit Halzklötzen gespielt. Jedes Weihnachten erfand oder erbaute ich neue technische Wunderwerke, Traktoren, Hochhäuser oder Brücken. Meine Eltern haben wir auch eine Stabilbaukasten gescheckt. Tolle Sache! Das war so was wie LEgo bloss aus Metall und ohne irgendwelche elektronischen Steuerungen oder Motoren
Dass das zu meinem Interesse an Technik geführt hat, habe ich bisher noch gar nicht so gesehen. Aber möglich ist das schon, würde zumindest Einiges erklären.

Die Welt der Spielzeuge hat sich geändert. Nicht mehr selber erschaffen oder reparieren, sondern konsumieren und wegschmeißen…
Wenn also die Bastelei in den Kinderjahren die Quelle für zukünftige Ingenieure war, dann haben wir in absehbarer Zeit ein großes Problem. Der Schrei der Wirtschaft nach technischen Fachkräften ist doch jetzt schon laut.

Dabei will ich es für heute belassen und wünsche allen Lesern eine guten Start in die Woche.